
Innehalten als Ressource:
Wer innehält, erhält innen Halt
Sprache hat vielfach eine ihr innewohnende Weisheit, wir „hören“ sie nur nicht direkt heraus. Das Wort „Innehalten“ ist so ein Wort, es hat uns etwas zu erzählen, was das Wort „stoppen“ zum Beispiel nicht hat.
Mit dem bei „Innehalten“ gemeinten „Anhalten“ ist nicht einfach nur gemeint, in der gerade ausgeführten Bewegung zu stoppen. Oder die gerade gedachten Gedanken zu stoppen. Es kommt noch einiges Wichtige hinzu.
„Innehalten“ hat die Komponente von „Innen“, also ist ein „inneres Anhalten“ gemeint, dem immer schon ein inneres Bemerken und Aufmerken vorgegangen sein muss. Und zwar, dass es uns gerade nicht mehr gut geht, in etwa so: „Ah, was passiert eigentlich gerade … es geht mir nicht wirklich gut. Alles ist schnell, irgendwie zu schnell, ich komme gar nicht mehr ganz mit mir selbst mit … und das fühlt sich nicht gut an – ich gehe mir wie verloren.“
Und das ist genau, was passiert: Wir verlieren unseren Halt in uns selbst. Wir sind nur noch wie ein Schatten, der nicht mehr mit dem realen Körper verbunden ist. Und das heißt auch: Unsere Kraft ist nicht mehr gebündelt. Sie zerfasert, sie zerbröselt … wir fühlen uns wie ausgedünnt, wie ausgelaugt.
Ein wirkliches Innehalten bringt uns in einem solchen Zustand wieder mit uns selbst in Kontakt. Wir „landen“ wieder im Hier und Jetzt von uns selbst. Wir werden wieder „eins“, d.h. sind wieder wirklich da. Körper, Geist und Seele verbinden sich, geben sich Halt in sich. Und führen unsere Kräfte wieder zusammen, machen uns kraftvoll(er). Das ist wie ein Mini-Urlaub, eine Mini-Regeneration.
Es gibt eine kleine, sehr effektive 3-Schritte-Übung, mit der wir uns – jederzeit – wieder Halt und Kraft verschaffen können (sie ist im wertschätzenden, nahen DU verfasst):
IDA: Innehalten – Da Sein – Atmen
1. Innehalten
Ganz gleich, wie die Situation gerade ist, erinnere dich daran, dass du jetzt innehalten kannst. Und tue es.
Halte innerlich an.
(Und ggf. äußerlich, wenn es die Situation erlaubt).
Tritt aus dem Strom von dem, was gerade war und was gleich sein wird, heraus.
Komm ins JETZT.
Erinnere dich: Wer innehält, erhält innen Halt!
2. Da Sein (mit dem was ist)
Erlaube dir, in Kontakt mit dir selbst zu kommen.
Sei einfach da, so wie es gerade geht, so wie du gerade bist.
Dazu kannst du deinen Körper wahrnehmen.
Über die Sinne erfahren, was gerade ist:
Geräusche, Gerüche, Farben, Formen, Bewegungen, Empfindungen auf der Haut … Oder auch Gedanken, Gefühle, Stimmungen.
Deine momentane Erfahrung:
„Was erlebe ich JETZT?“
Das ist eine sehr grundlegende Art, einfach nur zu sein.
3. Atmen (Atem-Raum)
Lenke deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem.
Atme drei, vier Atemzüge bewusst ein und aus.
Spüre deinen Körper beim Atmen.
Nimm wahr: ein – Weiten, aus – Entspannung. Ein – aus.
Kannst du spüren, wie innerlich Raum entsteht? Körperlich. Und auch mental?
Das muss nicht so sein, das kann eine mögliche Erfahrung sein.
Es ist in Ordnung, wie es gerade ist.
Du bist in Ordnung, wie du gerade bist.
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