
Warum wirkt Natur positiv auf den Menschen?
Kennen Sie das: Mit noch einem „vollen Kopf“, der wie überzuquellen droht, gehe ich raus, am besten in den Wald. Schritt für Schritt spüre ich allmählich wieder meinen Atem, merke, wie sich „mein Kopf“ erholt, etwas sich löst, sich entspannt.
Mittlerweile gibt es etliche Studien dazu, wie positiv Naturaufenthalte auf den menschlichen Körper und Geist wirken, Wohlbefinden und Gesundheit fördern. Dazu gehören unter anderem, dass sich unser Stressniveau in der Natur herunter- und sich unser Immunsystem hochreguliert. Die Wirkung von Natur ist einerseits psychisch, aber sie ist auch konkret stofflich, denn z.B. werden die im Wald von den Bäumen abgesonderten „Terpene“, Botenstoffe zur Kommunikation, auch vom Körper aufgenommen und fördern seine Gesundheit.
In England und Japan gibt daher Naturaufenthalt verordnet per Rezept. Das ist doch bemerkenswert! In Japan wird es auch Shinrin Yoku – das heißt „Waldbaden“ – genannt. In einem Schlendergang ohne direktes Ziel (also etwas anders als unser europäisches Wandern) dient ein Waldgang der Entschleunigung, der tieferen Atmung, der Erweckung der Sinne, der Aufnahme eben dieser so wohltuenden Stoffe. Gedanken werden langsamer, verschwinden zeitweilig. Entspannung und Gelöstheit bis hin zu Heiterkeit und Freude können sich einstellen. Unsere Intuition wird angeregt.
Dies kann auch von einer anderen Seite der Forschung bestätigt werden. Das menschliche Gehirn besteht aus 2 Hemisphären oder Hälften. Die linke ist zerlegend und für Denken, Logik, Analyse, Problemlösung, Planung etc. zuständig, die rechte kreiert aus Teilen ein Ganzes, hier sind Kreativität, Spiel, Sinneswahrnehmungen, Freude und auch Spiritualität angesiedelt. Uns westlichen Menschen wird eine starke Überbetonung der linken Hälfte attestiert, entsprechend eine Verkümmerung der rechten. Und das hat Folgen für unsere innere Balance, die wie „schiefhängt“. Da ist eine Art Mangelgefühl, das wir schwer benennen können.
Und genau hier wirkt Natur ausgleichend. Wir erfahren Erholung in einem sehr tiefen Sinn, etwas wird in uns auf einer tiefliegenden Ebene in Balance gebracht und wieder „ganz“ wird.
Und vielleicht ist das ja so, weil wir selbst Natur sind. Weil etwas in uns um diesen Wesenskern weiß und sich danach sehnt, ihn wieder erlebbar werden zu lassen. Wenn wir uns mit Natur im Außen verbinden, so scheinen wir uns zugleich mit unserer inneren Natur wieder zu verbinden, es wachsen wie Wurzeln in uns zum Wesentlichen hin. Zu umfassender, ausgeglichener Lebendigkeit hin. Und das gibt Kraft, das gibt Rückhalt und Zugehörigkeit, das kann Trost geben – und Zuversicht.
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