
Warum ist Selbstfürsorge für unsere Gesundheit so wesentlich?
In unserer heutigen hektischen und mit multiplen Krisen behafteten Welt, in der die inneren und äußeren Anforderungen des Alltags oft überwältigend sein können, ist Selbstfürsorge wichtiger denn je.
Aber was bedeutet Selbstfürsorge eigentlich, und warum ist sie für unsere Gesundheit so entscheidend?
In diesem Artikel werden wir uns mit dem Konzept der Selbstfürsorge befassen, verschiedene Möglichkeiten zur Umsetzung aufzeigen und erläutern, wie sich Selbstfürsorge positiv auf unsere Gesundheit auswirkt.
Wie schön, dass Sie sich Zeit für die eigene Selbstfürsorge nehmen, sich vermehrt um sich selbst kümmern und die eigenen Bedürfnisse intensiver achten wollen.
Was tun Sie bisher, wenn Sie sich um sich selbst kümmern?
Liegen Sie vielleicht entspannt in einer Badewanne, lesen ein Buch, gehen zum Yoga…?
All dies sind Dinge, die viele Menschen in die Kategorie Selbstfürsorge einordnen und es klingt zunächst gar nicht schlecht! Doch reicht dies aus?
Wir verstehen Selbstfürsorge als ein Konzept, sich aktiv und gut um sich selbst zu kümmern, weit über den geläufigen (Sprach)Gebrauch hinaus. Neurobiologisch sehen wir im Zustand guter Selbstfürsorge das Bindungs- und Fürsorgesystem aktiviert (Paul Gilbert). Wir verstehen darunter Konzepte und Qualitäten, die selbstverständlich Wohlfühlglück (sinnliche Erfüllung von Bedürfnissen) und Werteglück (resultiert daraus, wenn Erleben und Handeln im persönlichen Lebenskontext Sinn ergeben) vermitteln. Als zentralen und tragenden Grundstock von Selbstfürsorge sehen wir darüber hinaus die innere Haltung des Selbstmitgefühls – gerade in solch multiplen Krisenzeiten, die weniger Wohlfühlglück ermöglichen, brauchen wir dies um so mehr.
Um unser inneres emotionales Bindungs- und Fürsorgesystem zu aktivieren und selbstfürsorgliches Verhalten zu praktizieren, brauchen wir erst einmal Selbst-Aufmerksamkeit – im Sinne eines inneren Beobachters, der auf den verschiedenen Seins-Ebenen wahrnimmt, was passiert, uns als Sensorium dient und uns Informationen über unsere Befindlichkeit liefert. Selbstmitgefühl, im Sinne einer wertschätzenden, einfühlenden und freundlichen Haltung uns selbst gegenüber, nimmt diese Informationen ernst und bereitet damit Zugang zu unserem fürsorglichen Teil, der sich daraufhin unserem bedürftigen Teil angemessen zuwenden kann.
Wenn dieser beschriebene Ablauf so stattfinden kann, erfahren wir in uns selbst Zuwendung, Trost und Verbundenheit. Dadurch wird ein Erleben von Selbstwirksamkeit generiert, die unserem Organismus ein positives Feedback liefert, den Selbstkontakt vertieft und Stress deutlich reduzieren kann.
Selbstfürsorge findet auf allen Seins-Ebenen des Menschen statt: auf der körperlichen, emotionalen, kognitiven, sozialen und spirituellen Ebene.
Und wie werden wir fürsorglicher mit uns selbst (auf den unterschiedlichen Ebenen)?
Selbstfürsorglich zu sein beinhaltet, in regelmäßigen Abständen den Autopiloten abzuschalten, innezuhalten, einen „Check in“ zu machen und sich selbst immer wieder zu fragen:
„Wie geht es mir eigentlich gerade? Welche Bedürfnisse habe ich wirklich? Wie könnte ich es mir hier und jetzt angenehmer machen? Wie könnte ich jetzt wirklich gut für mich da sein?“
Um herauszufinden, was uns selbst wirklich guttut, müssen wir tiefer in uns hineinschauen. Folgende beispielhafte Fragen zur Selbstfürsorge auf den unterschiedlichen Seins-Ebenen können uns gut dabei helfen besser auf uns zu achten:
Körperliche Selbstfürsorge:
- Wie gut achte ich auf die Signale meines Körpers?
- Mache ich genug Pausen und gebe mir den Raum, um aufzutanken?
- Wenn ich krank bin, schaffe ich es dann zu Hause zu bleiben?
- Esse ich regelmäßig?
- Übe ich körperliche Aktivitäten aus, die mir Spass machen?
Emotionale Selbstfürsorge:
- Wie viel Raum gebe ich meinen Gefühlen, drücke ich meinen Ärger, meine Wut, meine Liebe, Freude, Heiterkeit, meinen Humor… aus?
- Halte ich den Kontakt zu Freunden/Familie oder meide ich ihn, wenn er mir nicht guttut?
- Unternehme ich Dinge, die mir Freude machen?
- Nehme ich mir Zeit für mich zu sein, zu genießen, Zeit für Lieblingsfilme, -musik, -bücher?
Kognitive Selbstfürsorge:
- Nehme ich mir Zeit zum Reflektieren und zum Nachdenken, zum Tagebuch schreiben?
- Achte ich auf meine eigenen Gedanken, Meinungen und Haltungen in meinem Leben?
- Lobe ich mich selbst?
- Öffne ich meinen Geist für neue Bereiche?
- Habe ich einen guten Umgang mit negativen Glaubenssätzen für mich gelernt?
Soziale Selbstfürsorge:
- Pflege ich die Beziehungen zu meinen Liebsten?
- Habe ich genügend Kontakt zu ihnen?
- Spreche ich Konflikte an und trage zur Klärung bei? Kann ich für mich einstehen?
- Kann ich anderen Menschen verschiedene Aspekte von mir zeigen?
Spirituelle Selbstfürsorge:
- Gebe ich meinen persönlichen Werten genügend Raum in meinem Leben?
- Fühle ich mich mit den Dingen verbunden, an die ich glaube?
- Pflege ich Optimismus, Hoffnung und Vertrauen?
- Bin ich offen für neue Inspirationen?
- Fühle ich mich verbunden mit der Natur?
Wie wir Selbstfürsorge im Alltag umsetzen, unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Die Strategien dazu können individuell sehr verschieden aussehen. Langfristig erfolgreiche und unserer Gesundheit dienende Selbstfürsorge-Strategien weisen allerdings immer folgende zwei Gemeinsamkeiten auf:
- Sie werden von einer akzeptierenden und wohlwollenden inneren Haltung getragen.
- Sie zeichnen sich durch eine gute Balance zwischen Tun und Sein, Aktivierung und Entspannung, Zeit mit Anderen und Zeit für sich aus.
Echte Selbstfürsorge ist ein Prozess. Sie bestimmen das Tempo.
Wenn Sie sich nun fragen, wann Sie am besten damit anfangen sollten, selbstfürsorglich(er) zu sein, ist die Antwort einfach: Jetzt gleich, nachdem Sie diesen Text gelesen haben. Und vielleicht sieht Ihre Antwort auf die Anfangsfrage: „Was tun Sie bisher, wenn Sie sich um sich selbst kümmern?“ schon ein klein wenig anders aus.
… und selbstverständlich unterstützen wir Sie gerne beim Umsetzen Ihrer persönlichen Selbstfürsorge mit unseren Angeboten.
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